Nach ein paar Tagen ruhe ging es dann
wieder auf die Farm wo alles Begann, nach Darlington Point. Die Leser
der ersten Stunde werden sich noch daran erinnern, das wir zu Beginn
unserer Reise im kühlen New South Wales 9 Wochen auf einer
Pflaumenfarm Bäume geschnitten hatten. Nun war es also so das wir
die Farm auch mal im späten Sommer zu Gesicht bekommen sollten. Wir
waren uns noch nicht im klaren um was für einen Job es sich drehen
würde. Wir wussten nur das es 4 Wochen Nachtschicht wären. Nachdem
wir uns in Griffith mit Lebensmitteln bepackt hatten ging es also auf
die Farm ins 45 Minuten entfernte Darlington Point. Dort Angekommen
war natürlich wieder niemand da! Als wir versuchten den Farmer zu
erreichen ging auch niemand ran! Nach einer halben Stunde warten kam
dann endlich Tony. Wir haben uns begrüßt und er hat uns direkt
erklärt um was für einen Job es sich drehen wird. Wir haben dann
auch endlich mal erfahren das das keine Pflaumen sondern
Zwetschgenbäume waren. Die meisten Zwetschgen auf der Farm werden
als Trockenobst verkauft. Von daher müssen sie ja irgendwo
getrocknet werden. Das passiert in den sogenannten Prune Dryern. Das
sind riesige Öfen wo die Zwetschgen auf Blechen rein kommen.
Ende der Öfen, es waren insgesamt 8
Öfen mit jeweils Zwei Schächten
Unser Job bestand nun darin auf diese
Öfen Nachts aufzupassen und alle 2-2,5 Stunden eine neue Ladung rein
zu schieben. Hörte sich im ersten Moment auch alles sehr entspannt
an! Das die Trolly's mit den Blechen eine gute Tonne wogen haben wir
erst zum ende hin erfahren!
Nun standen wir allerdings vor dem
nächsten Problem. Die Unterkunft wo wir im Winter gewohnt hatten,
war komplett voll mit weiteren Backpackern. Nun mussten wir eine
andere Möglichkeit finden. Da wir ja unser Auto auch umbauen wollten
brauchten wir natürlich auch etwas Platz. Er schlug uns dann eine
Unterkunft 15min von der eigentlichen Farm entfernt vor, dort hätten
wir aber mit einem Engländer zusammen wohnen müssen. Da wir so
etwas aber tunlichst vermeiden wollten fragten wir Ihn nach einer
anderen Option. Daraufhin meinte er das er eine weitere Unterkunft
hier auf der Farm hätte dort hat aber seit 4 Jahren niemand mehr
gewohnt und dementsprechend sieht es auch aus! Den letzten
Backpacker, in der Unterkunft, musste er sogar raus werfen da er
alles kaputt gemacht hatte (war vermutlich nen Engländer). :D
Als wir dann zum Haus fuhren erahnten
wir ja schon schlimmes aber so etwas!? Vor lauter Schreck haben wir
sogar vergessen Fotos davon zu machen! Er bot uns an das wir eine
Woche kostenlose Unterkunft bekommen würden wenn wir es reinigen.
Das hörte sich auf jeden Fall nach einem Plausiblen Plan an. Also
ging es gleich ans Werk, zurück zur Halle und alle notwendigen
Sachen geholt und dann wurde das komplette Grundstück aufgeräumt!
Nachdem wir Unmengen an Laub
weggefahren und alle Spinnennetze entfernt hatten. Konnten wir das
Häuschen beziehen. Nach einem weiteren Tag warten ging es dann auch
endlich mit der Arbeit los. Unser Dienst begann immer Abends zwischen
16:30 / 18Uhr und ging bis Morgens um 5:30 / 7:30Uhr. Die erste Nacht
verlief auch äußerst entspannt! Wir hatten Probleme nicht
einzuschlafen da wir so wenig zu tun hatten. Alle 2,5 Stunden wurde
ein neuer Trolly in den Ofen geschoben und entsprechend auch einer
raus genommen. Ansonsten haben wir alle 10-15 Minuten die
Temperaturen gecheckt und im Zweifelsfall etwas an den Gasreglern
gedreht. Die Öfen werden nämlich mit einer Gasflamme geheizt. Am
zweiten Tag fragten wir dann Tony ob wir nicht nebenbei noch ein
wenig was anderes machen könnten, da wir ansonsten einschlafen
würden bei so wenig Arbeit. Daraufhin hat uns die Tagschicht ein
wenig was zum putzen übergelassen. Das ganze steigerte sich dann so
das wir nach 2 Wochen bereuten gefragt zu haben. Nun kamen wir fast
unter Zeitdruck alles bis morgens fertig zu bekommen. Dann kam auch
noch das Stapler fahren dazu. Angefangen damit das wir den Stapler
nur bewegt haben um vernünftig sauber machen zu können, ging es
dann weiter mit ein paar Kisten hin und her fahren, über LKW end-
und beladen bis zum Pflaumen wenden wo wir dann zum Schluss 12
Stunden auf dem Stapler saßen. Wo dann zum Schluss hin auch noch
regelmäßig ein Ofen ausfiel, ging es wieder etwas entspannter zu da
wir ja weniger zu tun hatten! :D Alles in allem haben wir 27 Tage am
Stück gearbeitet mit insgesamt 318,5 Stunden, haben pro Person 27
Energiedrinks verbraucht, einer bekam einen Stromschlag und unsere
letzte Nacht endete damit das 4 von 4 Staplern in der Werkstatt zur
Reparatur standen. Ob wir deshalb unsere letzte Nachtschicht hatten?
Wer weiß! :D
aussortieren
Die Maschine zum befüllen Rückseite (Eingang) der Öfen
der Bleche.
Erntemaschine Teil 1 Erntemaschine Teil 2
Da bewegen wir doch mal Vorbereitung auf den Wechsel
eben 1 Tonne Gewicht
Nun hieß es erst einmal 2-3 Tage
erholen um zurück in die Tagschicht zu wechseln. Die nächste
Aufgabe stand an, war aber entspannter. Wir durften Wasserschläuche
aufrollen. Beziehungsweise haben wir sie mit Hilfe eines Traktors
aufgerollt, vor ein Paar Jahren haben die das wohl noch von Hand
gemacht! Wir sind froh das es dafür jetzt Maschinen gibt! Mehrere
Kilometer Schlauch aufrollen wird auf Dauer nicht so lustig! :)
Zu Anfang waren wir noch zu dritt, Joe
musste aber dann nach ein Paar Tagen andere Jobs machen deswegen
waren wir dann mal wieder allein, allein und sind das erste mal in
Australien Traktor gefahren! :D
Nach diesem nun nicht sehr fordernden
Job war auch alle Arbeit auf der Farm getan. Tony meinte das er in
ein Paar Wochen wieder Arbeit hätte. Nun wollten wir ja noch bis
Mitte Juni arbeiten! Zum Glück waren wir in Kontakt mit Nick, bei
Ihm hatten wir damals 6 Wochen lang Stöcker aufgesammelt. Er hatte
auch wieder Arbeit für uns. Deswegen ging es nach 2 Monaten auf der
Farm wieder auf die andere Seite von Griffith um dann hoffentlich
nach 4-6 Wochen zurück zu kommen zum Bäume schneiden!
Was wir dort für Arbeit machen
durften?
Lasst euch überraschen.
Eure Martin's