Montag, 27. Mai 2013

Silvester mal etwas anders.





Da wir ja nicht wie jeder Backpacker sofort nach Sydney rennen wollten und auch kein Vermögen hatten um kurzfristig etwas dort zu buchen, haben wir uns für eine etwas andere Art des Feierns entschieden. Wir verbrachten Silvester im Australischen Outback! Am Cameron Corner!
Dieser Punkt mitten im Nirgends lag gute 1800km von Brisbane entfernt wo wir auch starteten.
Die Besonderheit das man dort Silvester feiert liegt darin, das man dort 3mal in 60Minuten feiert! Es treffen dort nämlich 3 Bundesstaaten aufeinander die in den Sommermonaten in 3 verschiedenen Zeitzonen liegen.

Am 26ten ging es in Childers(QLD) los, wir hatten uns erst einmal von allen Leuten verabschiedet. Uns war nämlich noch nicht ganz klar ob wir zurückkommen werden oder uns nach einem anderen Job umschauen! Mit im Gepäck war Rudi (Italiener), mit ihm haben wir zusammen auf der Farm gearbeitet. Er wollte Silvester in Brisbane verbringen und da wir unsere Silvestercrew ja in Brisbane aufsammeln wollten, erschien es ihm am besten mit uns dort hinzufahren, weil es natürlich um einiges günstiger ist als mit dem Bus. Da es aber erst am 28ten in Brisbane losgehen sollte, haben wir die folgenden 2 Nächte am Rainbow Beach verbracht. Ein Strand auf dem Festland der direkt Gegenüber von Fraser Island liegt, der größten Sand-Insel der Welt. Ein sehr schöner Ort um dort für 2 Nächte zu verweilen.


In den 3 Tagen war nix außer Entspannen und etwas am Strand entlangwandern eingeplant. Wir spielten Boule am Strand und haben so manchem Geländewagen-Fahrer zugeschaut wie er sein Auto versucht hat vor dem weichen Sand zu retten! Unser Abend wurde dann noch belustigt von einem Polizei Geländewagen der sich ordentlich festgefahren hatte. :D

Am 28ten ging es dann endlich los! Auf nach Brisbane!
Als erstes hieß es unseren Italiener rausschmeißen und zwar in der Gegend wo damals für uns das Abenteuer Australien begann! :D Im Fortitude Valley. Als wir dann stoppten um ihn am Hostel abzusetzen trafen wir direkt auf einen Freund den wir 3 Tage zuvor in unserem alten Hostel verabschiedet hatten. Die Welt kann doch so klein sein! :D
Als wir dann aus dem Halteverbot gefahren sind, nachdem 2 Polizeiwagen uns kritische Blicke gewürdigt hatten, ging es direkt zum ersten Halt! Base Backpackers, ein Hostel mitten im Zentrum. Dort wartete Carsten auf uns. Nur wer ist Carsten? Wir wussten es bis dato ebenfalls nicht! :) Da wir ja ein paar Tage vorher nur zu dritt waren hieß es noch einen finden damit das Auto voll und der Spaß mehr wird! Nach einer „Anzeige“ in Facebook meldete sich Carsten, er hatte Lust auf das Abenteuer Cameron Corner und fände es cool wenn wir ihn in Brisbane aufsammeln könnten! Gesagt getan, da waren wir und haben ihn samt Rucksack eingeladen. Weiter ging es zu Marc, irgendwo am anderen Ende des Zentrums sollten wir ihn einsammeln, er hatte auch schon versucht uns anzurufen, nachdem wir zweimal an ihm vorbeigefahren sind als wir die richtige Straße für Carsten's Hostel suchten. Marc ist ein damaliger Tauchbuddy aus Cairns, auf dem Tauchboot hatten wir ihm von unserem Silvestervorhaben erzählt. Er war sofort angetan von der Idee und meinte nur das wir definitiv in Kontakt bleiben müssen diesbezüglich und da waren wir nun, bereit ins Outback zu fahren. Mit Marc stieg auch Anna hinzu. Marc hatte 2 Tage vor Abfahrt gefragt, ob denn noch der Platz frei war. Weil er jemanden hätte der gerne noch mitkommen würde. Den Platz hatten wir ja nun an Carsten vergeben. Nach kurzem Überlegen hatten wir uns entschieden zu fünft zu fahren. Das würde zwar etwas kuschelig werden aber nun gut. Mehr Leute = Mehr Spaß. Nachdem wir nun alle im Auto hatten ging es los zum Supermarkt. Irgendetwas müssen wir ja in der Woche auch essen. In Anbetracht der Tatsache das wir zu fünft waren haben wir uns doch recht schnell entschieden was wir kaufen wollen und was wir nicht wirklich brauchen. Dann hieß es noch Alkohol kaufen und zwar massig.
Was gibt es schlimmeres als in der Wüste auf dem trockenen zu sitzen! ;)

Jetzt galt es das ganze eingekaufte auch noch ins Auto zu bekommen! Wir hatten uns zum glück einen Parkplatz im Parkhaus gesichert somit konnten wir uns ganz entspannt dem Packen widmen! Das wichtigste! Erstmal die gekauften Eiswürfel in den leeren Wasserkanister drücken, damit wir ihn als Kühlakku benutzen konnten! Am 31ten sollte es ja auch ein schönes Steak geben! :) Das wollte ja auch Kühl gehalten werden.
Das Auto eigentlich überladen und wir schon nicht mehr in unserem Zeitplan, ging es dann endlich los. Erstes Ziel war ein Parkplatz irgendwo im nirgendwo. Das Lager wurde aufgeschlagen und wir haben mal alle so ein wenig über uns erzählt das man überhaupt mal weiß mit wem man so zusammen ins Jahr 2013 reinfeiert. Nach dem Essen und ein Paar Gläsern Tetrapakwein, ging es dann auch ins Bett. Morgen sollte es ja auch zeitig weiter gehen.


Morgens hieß es dann früh raus. Wir hatten noch einiges an Strecke vor uns und wir mussten ja auch noch ein bisschen Fleisch einkaufen in der letzten Möglichkeit bevor die Zivilisation endet und getankt werden musste ebenfalls nochmal! Die fahrt verlief recht entspannt ohne größere Zwischenfälle. Wir hatten an diesem Tage auch Kontakt mit Freunden aus Melbourne aufgenommen. Chris, Kevin und Theresa wollten ebenfalls nach Cameron Corner und waren auf entspanntem Wege dahin. Morgen wollten wir uns an einer Abbiegung 150km von Cameron Corner entfernt treffen um die letzten Kilometer zusammen zu fahren. Die drei hatten nämlich nur einen Van und das Stück sollte das schlimmste sein was die Straßenbedingungen anging. Von daher hielten wir es für besser im Konvoi zu fahren damit ein Fahrzeug immer noch reagieren konnte falls etwas passiert.
Unser Ziel für den heutigen Tag war ein Hotel mitten im nichts, allerdings nicht um dort im Hotel zu schlafen, wir mussten dort tanken und haben es uns dann am nahe gelegenen Campingplatz gemütlich gemacht!


Am nächsten Morgen hieß es mal wieder zeitig aufstehen! Damit wir zeitig unser Ziel erreichen und unser Lager ganz entspannt aufbauen konnten. Um nach Tibooburra (dem letzten Stop) zu gelangen, mussten wir erst einmal den längsten Zaun der Welt passieren. Den Dog Fence (Dingo Zaun). Dort angelangt haben wir natürlich angehalten um ein Paar Fotos zu machen.



Und dann...

Beim durchfahren vom Tor haben wir gemerkt das da irgendwas nicht stimmen kann. Nachdem wir einmal ums Auto gelaufen sind stand auch schnell fest das wir hinten rechts einen schönen schleichenden Platten hatten. Naja wohl oder übel das Auto auf der Seite etwas von Bier und anderen Alkoholika befreit und schnell den Reifen gewechselt! :D




Nachdem wir nach einer guten halben Stunde wieder auf der Bahn waren ging es nach Tibooburra. Dort wollten wir uns dann mit den anderen drei treffen. Da wir aber vergessen hatten das wir ja hinter der grenze waren und somit eine Stunde drauf rechnen mussten, waren wir natürlich 1,5 Stunden zu spät. Naja mit der Verspätung im Gepäck ging es dann zu der einzigen Tankstelle in dem Ort. Dort wollten wir nochmal volltanken und schauen das wir unseren kaputten Reifen flicken lassen. So ganz ohne Ersatzreifen ist das dann auch nicht die beste Lösung so mitten im nichts! :D
Der Mann an der Tanke hat dann gut 1 Stunde gebraucht um den Reifen zu flicken! Nach zwei Anläufen und einiger Hilfe von uns (er war nicht mehr der jüngste) hatte es dann auch endlich geklappt! Nun mussten wir nur noch Kontakt zu dem anderen Auto bekommen damit wir uns nicht verfehlen! Auf einmal die Nachricht!
Das Auto hatte Probleme mit dem Kühler somit sind die drei umgekehrt um zur nächstgelegenen Werkstatt zu gelangen. Das war dann wohl das aus für das treffen am Corner!
Nachdem wir dann alle wieder fahrbereit waren, (die anderen drei haben in der Zeit etwas gegessen im Tankstellen Bistro), ging es nun auf die letzten 150km zum Zielort! Der angeblich schlimmste Teil der Strecke stellte sich dann als ganz passabel raus und wir sind auch gut durchgekommen nur die letzten 20km waren dann nochmal etwas holpriger.

Endlich da...



Dort angekommen haben wir uns es dann erst einmal gemütlich gemacht, unser Auto geparkt und alles aufgebaut. Das Lager sollte ja für die nächsten 3 Nächte auch halten. Wir hatten zwar kleine Schwierigkeiten mit dem Boden da dieser Hart wie Beton war aber der Rest verlief Reibungslos und somit stand auch dem ersten Bier nichts mehr im Wege.





Nachdem alles stand und wir uns um die Kühlung unserer Alkoholischen Getränke gekümmert hatten, haben wir erst einmal etwas die Gegend erkundet und uns natürlich auch zum Eckpunkt der drei Staaten begeben. Als wir wiederkamen sahen wir das wir inzwischen auch die ersten Nachbarn bei uns hatten. Wir haben uns zu Anfang noch nicht so darum gekümmert wer sich da neben uns gestellt hatte. Als wir dann allerdings Abends am Auto saßen und uns unterhielten und Bier tranken, kam unser Nachbar zu uns und bat uns etwas leiser zu sein! Wir haben daraufhin auch etwas ruhiger gesprochen und die Musik so gut wie ausgeschaltet. Als er dann wieder vorbei kam und uns Anbot uns alle Umzubringen konnten wir uns das lachen nicht verkneifen und haben Ihn dadurch natürlich noch etwas mehr verärgert. Mal abgesehen davon das wir im Outback waren wo die nächste Stadt gut 200km entfernt liegt und aus diesen Gründen genügend Platz war um sich weit genug entfernt von jungen Leuten hinzustellen, sind wir dann mit unserem Bier „umgezogen“. Am nächsten Tag ging es allerdings gleich weiter! Da nun langsam alle Angereist waren und der Kühlschrank in der Camp Küche komplett leer blieb, die anderen hatten alle eingebaute Kühlschränke in ihren Fahrzeugen, hielten wir es für Sinnvoll unser Bier und unser Wasser in den Kühlschrank zu stellen. Falls jemand Platz braucht kann er uns ja gerne Ansprechen und wir räumen einen Teil wieder raus. Da kam doch direkt unser Nachbar, inzwischen hatten wir herausgefunden das er griechische Wurzeln hatte, und beschimpfte uns direkt mal als „Bloody German Nazis“. Er wollte uns damit wohl sagen das er ein wenig Platz im Kühlschrank haben wollte! Wir haben dann den Kühlschrank etwas geräumt und danach natürlich direkt mal unsere Deutsche Flagge gehisst. Natürlich so das er sie zu jeder Gelegenheit sehen konnte, Frühstück, Mittag oder Abendessen, immer konnte er unsere wunderschöne Deutsche Flagge bewundern.



Wer es nicht anders möchte bekommt es halt auf diesem Wege. Das schöne an der ganzen Sache ist nur gewesen, das der komplette Campingplatz eher auf unserer Seite stand. Somit konnten wir ganz entspannt mit der wehenden Deutschlandfahne im Rücken auf unseren Silvesterabend zusteuern.
Als kleines Highlight haben wir uns ein schönes Steak gegönnt und dann ging es auch schon los mit dem trinken! Wodka, Wein, Bier, Rum und Whisky. Alles was das Herz begehrt wurde vor geholt und dann stimmten wir uns mit den Australiern gemütlich auf Neujahr ein. Gegen halb 12 ging es dann zum Corner. Wir können glaub ich sagen das es die besten 3 Silvester in einem Jahr waren die wir jemals hatten!
Wir schätzen mal das Fotos mehr sagen als Worte von daher lasst euch berieseln was so alles in der Nacht vom 31ten auf den 1ten passierte! :D :D :D










Wie Ihr sehen könnt war es eine geniale Fete! Mit frischen Krabben, Bier und einfach genialen Leuten! :)
Es gibt natürlich noch wesentlich mehr Bilder aber diese hier alle aufzuführen würde den Rahmen sprengen.

Wir haben uns dann nach der ganzen Party erst einmal versucht zu erholen. Das Problem war allerdings das wir nur 2-3 Stunden schlafen konnten, da die Sonne viel zu schnell aufging und es unerträglich heiß wurde. Wir hatten so knapp 45°C ähnlich wie an den anderen Tagen, aber durch den geringen Schlaf war es doppelt so schlimm. Trotz dieser Tatsache startete natürlich auch dieser Morgen wie die beiden vorherigen mit einem kühlen Bier. Man sollte ja an das anknüpfen womit man am Vorabend aufgehört hat. Am ersten Tag des neuen Jahres haben wir dann einfach versucht einen schattigen Platz zu finden. Manchen von uns kam auch die Idee sich mit einer Dusche abzukühlen. Da allerdings die Leitungen durch die Sonne aufgeheizt waren, Schwitzte man sogar beim Duschen.
Ab 5-6Uhr Abends wurde es dann etwas erträglicher und wir haben uns dazu überwunden noch ein Paar Bälle zu schlagen. Wir hatten nämlich einen Golfplatz direkt vor der Haustür! 9 Loch, mit jeweils 3 Löchern in jedem Staat. Eine durchaus interessante Erfahrung, vor allem weil wir keine Ahnung hatten was für Schläger wir für was benutzen und wie das ganze überhaupt funktioniert.



Abends ging es dann darum die letzten Alkoholvorräte aufzubrauchen und schonmal etwas unsere Sachen zu packen für die Rücktour. Auf den Schlaf hat sich auch jeder gefreut. Nächsten morgen ging es dann zeitig daran die letzten Dinge einzupacken. Eigentlich sollten wir beide auch am 4ten Januar wieder anfangen zu arbeiten, allerdings haben wir dann einfach angerufen und erzählt das wir etwas Probleme mit dem Auto hatten und deswegen erst zwei Tage später eintreffen werden. Zwar hatten wir das von vornherein so geplant aber na ja, muss ja niemand Wissen. :)

Die Rückfahrt führte uns den selben Weg zurück wie wir Ihn auf der Hinfahrt genommen hatten.
Am 4ten Januar sind wir dann auch wieder heile in Brisbane angekommen und haben alle wieder an Ihren Hostels abgesetzt! Für uns ging es dann wieder zurück in die Gegenwart und zwar zurück an die Arbeit die dann erst am Montag(7 Januar) weiterging da ja Wochenende war.

Im großen und ganzen sind wir mit einem einzigen kaputten Reifen doch sehr gut bei weggekommen. Andere verschießen auf solchen Touren mehrere von den Teuren Allradreifen.

Im nächsten Beitrag erzählen wir euch dann wie es im Januar weiterging und warum wir schon eine Woche später die Stadt gewechselt haben.

Viele liebe und verspätete Neujahrsgrüße
Eure Martin's