Da wir ja nicht wie jeder Backpacker
sofort nach Sydney rennen wollten und auch kein Vermögen hatten um
kurzfristig etwas dort zu buchen, haben wir uns für eine etwas
andere Art des Feierns entschieden. Wir verbrachten Silvester im
Australischen Outback! Am Cameron Corner!
Dieser Punkt mitten im Nirgends lag
gute 1800km von Brisbane entfernt wo wir auch starteten.
Die Besonderheit das man dort Silvester
feiert liegt darin, das man dort 3mal in 60Minuten feiert! Es treffen
dort nämlich 3 Bundesstaaten aufeinander die in den Sommermonaten in
3 verschiedenen Zeitzonen liegen.
Am 26ten ging es in Childers(QLD) los,
wir hatten uns erst einmal von allen Leuten verabschiedet. Uns war
nämlich noch nicht ganz klar ob wir zurückkommen werden oder uns
nach einem anderen Job umschauen! Mit im Gepäck war Rudi
(Italiener), mit ihm haben wir zusammen auf der Farm gearbeitet. Er
wollte Silvester in Brisbane verbringen und da wir unsere
Silvestercrew ja in Brisbane aufsammeln wollten, erschien es ihm am
besten mit uns dort hinzufahren, weil es natürlich um einiges
günstiger ist als mit dem Bus. Da es aber erst am 28ten in Brisbane
losgehen sollte, haben wir die folgenden 2 Nächte am Rainbow Beach
verbracht. Ein Strand auf dem Festland der direkt Gegenüber von
Fraser Island liegt, der größten Sand-Insel der Welt. Ein sehr
schöner Ort um dort für 2 Nächte zu verweilen.
In den 3 Tagen war nix außer
Entspannen und etwas am Strand entlangwandern eingeplant. Wir
spielten Boule am Strand und haben so manchem Geländewagen-Fahrer
zugeschaut wie er sein Auto versucht hat vor dem weichen Sand zu
retten! Unser Abend wurde dann noch belustigt von einem Polizei
Geländewagen der sich ordentlich festgefahren hatte. :D
Am 28ten ging es dann endlich los! Auf
nach Brisbane!
Als erstes hieß es unseren Italiener
rausschmeißen und zwar in der Gegend wo damals für uns das
Abenteuer Australien begann! :D Im Fortitude Valley. Als wir dann
stoppten um ihn am Hostel abzusetzen trafen wir direkt auf einen
Freund den wir 3 Tage zuvor in unserem alten Hostel verabschiedet
hatten. Die Welt kann doch so klein sein! :D
Als wir dann aus dem Halteverbot
gefahren sind, nachdem 2 Polizeiwagen uns kritische Blicke gewürdigt
hatten, ging es direkt zum ersten Halt! Base Backpackers, ein Hostel
mitten im Zentrum. Dort wartete Carsten auf uns. Nur wer ist Carsten?
Wir wussten es bis dato ebenfalls nicht! :) Da wir ja ein paar Tage
vorher nur zu dritt waren hieß es noch einen finden damit das Auto
voll und der Spaß mehr wird! Nach einer „Anzeige“ in Facebook
meldete sich Carsten, er hatte Lust auf das Abenteuer Cameron Corner
und fände es cool wenn wir ihn in Brisbane aufsammeln könnten!
Gesagt getan, da waren wir und haben ihn samt Rucksack eingeladen.
Weiter ging es zu Marc, irgendwo am anderen Ende des Zentrums sollten
wir ihn einsammeln, er hatte auch schon versucht uns anzurufen,
nachdem wir zweimal an ihm vorbeigefahren sind als wir die richtige
Straße für Carsten's Hostel suchten. Marc ist ein damaliger
Tauchbuddy aus Cairns, auf dem Tauchboot hatten wir ihm von unserem
Silvestervorhaben erzählt. Er war sofort angetan von der Idee und
meinte nur das wir definitiv in Kontakt bleiben müssen diesbezüglich
und da waren wir nun, bereit ins Outback zu fahren. Mit Marc stieg
auch Anna hinzu. Marc hatte 2 Tage vor Abfahrt gefragt, ob denn noch
der Platz frei war. Weil er jemanden hätte der gerne noch mitkommen
würde. Den Platz hatten wir ja nun an Carsten vergeben. Nach kurzem
Überlegen hatten wir uns entschieden zu fünft zu fahren. Das würde
zwar etwas kuschelig werden aber nun gut. Mehr Leute = Mehr Spaß.
Nachdem wir nun alle im Auto hatten ging es los zum Supermarkt.
Irgendetwas müssen wir ja in der Woche auch essen. In Anbetracht der
Tatsache das wir zu fünft waren haben wir uns doch recht schnell
entschieden was wir kaufen wollen und was wir nicht wirklich
brauchen. Dann hieß es noch Alkohol kaufen und zwar massig.
Was gibt es schlimmeres als in der
Wüste auf dem trockenen zu sitzen! ;)
Jetzt galt es das ganze eingekaufte
auch noch ins Auto zu bekommen! Wir hatten uns zum glück einen
Parkplatz im Parkhaus gesichert somit konnten wir uns ganz entspannt
dem Packen widmen! Das wichtigste! Erstmal die gekauften Eiswürfel
in den leeren Wasserkanister drücken, damit wir ihn als Kühlakku
benutzen konnten! Am 31ten sollte es ja auch ein schönes Steak
geben! :) Das wollte ja auch Kühl gehalten werden.
Das Auto eigentlich überladen und wir
schon nicht mehr in unserem Zeitplan, ging es dann endlich los.
Erstes Ziel war ein Parkplatz irgendwo im nirgendwo. Das Lager wurde
aufgeschlagen und wir haben mal alle so ein wenig über uns erzählt
das man überhaupt mal weiß mit wem man so zusammen ins Jahr 2013
reinfeiert. Nach dem Essen und ein Paar Gläsern Tetrapakwein, ging
es dann auch ins Bett. Morgen sollte es ja auch zeitig weiter gehen.
Morgens hieß es dann früh raus. Wir
hatten noch einiges an Strecke vor uns und wir mussten ja auch noch
ein bisschen Fleisch einkaufen in der letzten Möglichkeit bevor die
Zivilisation endet und getankt werden musste ebenfalls nochmal! Die
fahrt verlief recht entspannt ohne größere Zwischenfälle. Wir
hatten an diesem Tage auch Kontakt mit Freunden aus Melbourne
aufgenommen. Chris, Kevin und Theresa wollten ebenfalls nach Cameron
Corner und waren auf entspanntem Wege dahin. Morgen wollten wir uns
an einer Abbiegung 150km von Cameron Corner entfernt treffen um die
letzten Kilometer zusammen zu fahren. Die drei hatten nämlich nur
einen Van und das Stück sollte das schlimmste sein was die
Straßenbedingungen anging. Von daher hielten wir es für besser im
Konvoi zu fahren damit ein Fahrzeug immer noch reagieren konnte falls
etwas passiert.
Unser Ziel für den heutigen Tag war
ein Hotel mitten im nichts, allerdings nicht um dort im Hotel zu
schlafen, wir mussten dort tanken und haben es uns dann am nahe
gelegenen Campingplatz gemütlich gemacht!
Am nächsten Morgen hieß es mal wieder
zeitig aufstehen! Damit wir zeitig unser Ziel erreichen und unser
Lager ganz entspannt aufbauen konnten. Um nach Tibooburra (dem
letzten Stop) zu gelangen, mussten wir erst einmal den längsten Zaun
der Welt passieren. Den Dog Fence (Dingo Zaun). Dort angelangt haben
wir natürlich angehalten um ein Paar Fotos zu machen.
Und dann...
Beim durchfahren vom Tor haben wir gemerkt das da irgendwas nicht stimmen kann. Nachdem wir einmal ums Auto gelaufen sind stand auch schnell fest das wir hinten rechts einen schönen schleichenden Platten hatten. Naja wohl oder übel das Auto auf der Seite etwas von Bier und anderen Alkoholika befreit und schnell den Reifen gewechselt! :D
Nachdem wir nach einer guten halben
Stunde wieder auf der Bahn waren ging es nach Tibooburra. Dort
wollten wir uns dann mit den anderen drei treffen. Da wir aber
vergessen hatten das wir ja hinter der grenze waren und somit eine
Stunde drauf rechnen mussten, waren wir natürlich 1,5 Stunden zu
spät. Naja mit der Verspätung im Gepäck ging es dann zu der
einzigen Tankstelle in dem Ort. Dort wollten wir nochmal volltanken
und schauen das wir unseren kaputten Reifen flicken lassen. So ganz
ohne Ersatzreifen ist das dann auch nicht die beste Lösung so mitten
im nichts! :D
Der Mann an der Tanke hat dann gut 1
Stunde gebraucht um den Reifen zu flicken! Nach zwei Anläufen und
einiger Hilfe von uns (er war nicht mehr der jüngste) hatte es dann
auch endlich geklappt! Nun mussten wir nur noch Kontakt zu dem
anderen Auto bekommen damit wir uns nicht verfehlen! Auf einmal die
Nachricht!
Das Auto hatte Probleme mit dem Kühler
somit sind die drei umgekehrt um zur nächstgelegenen Werkstatt zu
gelangen. Das war dann wohl das aus für das treffen am Corner!
Nachdem wir dann alle wieder fahrbereit
waren, (die anderen drei haben in der Zeit etwas gegessen im
Tankstellen Bistro), ging es nun auf die letzten 150km zum Zielort!
Der angeblich schlimmste Teil der Strecke stellte sich dann als ganz
passabel raus und wir sind auch gut durchgekommen nur die letzten
20km waren dann nochmal etwas holpriger.
Endlich da...
Dort angekommen haben wir uns es dann
erst einmal gemütlich gemacht, unser Auto geparkt und alles
aufgebaut. Das Lager sollte ja für die nächsten 3 Nächte auch
halten. Wir hatten zwar kleine Schwierigkeiten mit dem Boden da
dieser Hart wie Beton war aber der Rest verlief Reibungslos und somit
stand auch dem ersten Bier nichts mehr im Wege.
Nachdem alles stand und wir uns um die
Kühlung unserer Alkoholischen Getränke gekümmert hatten, haben wir
erst einmal etwas die Gegend erkundet und uns natürlich auch zum
Eckpunkt der drei Staaten begeben. Als wir wiederkamen sahen wir das
wir inzwischen auch die ersten Nachbarn bei uns hatten. Wir haben uns
zu Anfang noch nicht so darum gekümmert wer sich da neben uns
gestellt hatte. Als wir dann allerdings Abends am Auto saßen und uns
unterhielten und Bier tranken, kam unser Nachbar zu uns und bat uns
etwas leiser zu sein! Wir haben daraufhin auch etwas ruhiger
gesprochen und die Musik so gut wie ausgeschaltet. Als er dann wieder
vorbei kam und uns Anbot uns alle Umzubringen konnten wir uns das
lachen nicht verkneifen und haben Ihn dadurch natürlich noch etwas
mehr verärgert. Mal abgesehen davon das wir im Outback waren wo die
nächste Stadt gut 200km entfernt liegt und aus diesen Gründen
genügend Platz war um sich weit genug entfernt von jungen Leuten
hinzustellen, sind wir dann mit unserem Bier „umgezogen“. Am
nächsten Tag ging es allerdings gleich weiter! Da nun langsam alle
Angereist waren und der Kühlschrank in der Camp Küche komplett leer
blieb, die anderen hatten alle eingebaute Kühlschränke in ihren
Fahrzeugen, hielten wir es für Sinnvoll unser Bier und unser Wasser
in den Kühlschrank zu stellen. Falls jemand Platz braucht kann er
uns ja gerne Ansprechen und wir räumen einen Teil wieder raus. Da
kam doch direkt unser Nachbar, inzwischen hatten wir herausgefunden
das er griechische Wurzeln hatte, und beschimpfte uns direkt mal als
„Bloody German Nazis“. Er wollte uns damit wohl sagen das er ein
wenig Platz im Kühlschrank haben wollte! Wir haben dann den
Kühlschrank etwas geräumt und danach natürlich direkt mal unsere
Deutsche Flagge gehisst. Natürlich so das er sie zu jeder
Gelegenheit sehen konnte, Frühstück, Mittag oder Abendessen, immer
konnte er unsere wunderschöne Deutsche Flagge bewundern.
Wer es nicht anders möchte bekommt es
halt auf diesem Wege. Das schöne an der ganzen Sache ist nur
gewesen, das der komplette Campingplatz eher auf unserer Seite stand.
Somit konnten wir ganz entspannt mit der wehenden Deutschlandfahne im
Rücken auf unseren Silvesterabend zusteuern.
Als kleines Highlight haben wir uns ein
schönes Steak gegönnt und dann ging es auch schon los mit dem
trinken! Wodka, Wein, Bier, Rum und Whisky. Alles was das Herz
begehrt wurde vor geholt und dann stimmten wir uns mit den
Australiern gemütlich auf Neujahr ein. Gegen halb 12 ging es dann
zum Corner. Wir können glaub ich sagen das es die besten 3 Silvester
in einem Jahr waren die wir jemals hatten!
Wir schätzen mal das Fotos mehr sagen
als Worte von daher lasst euch berieseln was so alles in der Nacht
vom 31ten auf den 1ten passierte! :D :D :D
Wie Ihr sehen könnt war es eine
geniale Fete! Mit frischen Krabben, Bier und einfach genialen Leuten!
:)
Es gibt natürlich noch wesentlich mehr Bilder aber diese hier alle aufzuführen würde den Rahmen sprengen.
Wir haben uns dann nach der ganzen
Party erst einmal versucht zu erholen. Das Problem war allerdings das
wir nur 2-3 Stunden schlafen konnten, da die Sonne viel zu schnell
aufging und es unerträglich heiß wurde. Wir hatten so knapp 45°C
ähnlich wie an den anderen Tagen, aber durch den geringen Schlaf war
es doppelt so schlimm. Trotz dieser Tatsache startete natürlich auch
dieser Morgen wie die beiden vorherigen mit einem kühlen Bier. Man
sollte ja an das anknüpfen womit man am Vorabend aufgehört hat. Am
ersten Tag des neuen Jahres haben wir dann einfach versucht einen
schattigen Platz zu finden. Manchen von uns kam auch die Idee sich
mit einer Dusche abzukühlen. Da allerdings die Leitungen durch die
Sonne aufgeheizt waren, Schwitzte man sogar beim Duschen.
Ab 5-6Uhr Abends wurde es dann etwas
erträglicher und wir haben uns dazu überwunden noch ein Paar Bälle
zu schlagen. Wir hatten nämlich einen Golfplatz direkt vor der
Haustür! 9 Loch, mit jeweils 3 Löchern in jedem Staat. Eine
durchaus interessante Erfahrung, vor allem weil wir keine Ahnung
hatten was für Schläger wir für was benutzen und wie das ganze
überhaupt funktioniert.
Abends ging es dann darum die letzten
Alkoholvorräte aufzubrauchen und schonmal etwas unsere Sachen zu
packen für die Rücktour. Auf den Schlaf hat sich auch jeder
gefreut. Nächsten morgen ging es dann zeitig daran die letzten Dinge
einzupacken. Eigentlich sollten wir beide auch am 4ten Januar wieder
anfangen zu arbeiten, allerdings haben wir dann einfach angerufen und
erzählt das wir etwas Probleme mit dem Auto hatten und deswegen erst
zwei Tage später eintreffen werden. Zwar hatten wir das von
vornherein so geplant aber na ja, muss ja niemand Wissen. :)
Die Rückfahrt führte uns den selben
Weg zurück wie wir Ihn auf der Hinfahrt genommen hatten.
Am 4ten Januar sind wir dann auch
wieder heile in Brisbane angekommen und haben alle wieder an Ihren
Hostels abgesetzt! Für uns ging es dann wieder zurück in die
Gegenwart und zwar zurück an die Arbeit die dann erst am Montag(7
Januar) weiterging da ja Wochenende war.
Im großen und ganzen sind wir mit
einem einzigen kaputten Reifen doch sehr gut bei weggekommen. Andere
verschießen auf solchen Touren mehrere von den Teuren Allradreifen.
Im nächsten Beitrag erzählen wir euch
dann wie es im Januar weiterging und warum wir schon eine Woche
später die Stadt gewechselt haben.
Viele liebe und verspätete
Neujahrsgrüße
Eure Martin's