Nach nun 8 Monaten Arbeit konnten wir
etwas Geld ansparen, um jetzt wieder auf Tour gehen zu können.
Geplant war es mit 2 Mädels zu reisen, allerdings mussten wir noch
unsere hinteren Stoßdämpfer am Auto tauschen. Die wären zwar noch
einige Tausend Kilometer gegangen allerdings sind ein paar Tausend
Kilometer in Australien schnell gefahren. Außerdem hatten wir dort
einen Mechaniker dem wir vertrauen konnten. Deswegen wollten wir sie
lieber etwas früher tauschen, als das wir dann von irgendeinem 0 8
15 Mechaniker abgezockt werden. Dadurch hatte sich natürlich alles
etwas verzögert und wir konnten unseren Abreisezeitpunkt nicht
einhalten. Aber nun gut, wie üblich in Australien ändern sich
regelmäßig die Pläne. Somit haben wir dann noch etwas länger
gearbeitet und das Auto, wie im letzten Post beschrieben, umgebaut.
Eigentlich war es geplant Mitte Juni zu starten, nun wurde es halt
Anfang Juli. Nachdem wir alles fertig hatten und uns soweit gepackt,
ging es als erstes in die Australische Hauptstadt, Canberra. Wir
hatten schon von einigen Freunden gehört das Canberra nicht
sonderlich Sehenswert ist und man bloß nicht zu viel Zeit dort
einplanen sollte. Da wir uns natürlich von der sprudelnden
Langeweile selbst überzeugen wollten haben wir uns entschieden eine
Nacht dort zu verbringen und uns am nächsten Tag etwas zu bilden. Es
war auch ein ganz entspannter Nachmittag. Wir haben uns unter anderem
die Nationalbibliothek und das Parlamentsgebäude angeschaut. Das
ganze war durchaus interessant. Danach ging es dann noch zur
Königlichen Münzmanufaktur, wo wir uns noch etwas über die
Entstehung des Australischen Dollas informierten um danach dann auch
die Beine in die Hand zu nehmen und aus diesem äußerst langweiligen
Städtchen raus zu kommen.
Münzfabrik Parlament
Nachdem wir dann die Besichtigung
beendet hatten machten wir uns auf den Weg ins Weltkulturerbe „Blue
Mountains“, dessen Name daher kommt das durch die dicht an dicht
wachsenden Eukalyptusbäume eine Art Blauer Dunst im Tal hängt. Wir
haben uns in den Blue Mountains 3 Tage aufgehalten und haben wie
immer versucht weit weg von Highway zu fahren. Das haben wir dann
auch geschafft und zwar hat man dort die Möglichkeit über
sogenannte Fire Trails zu fahren. Das sind Wege die quer durch das
Weltkulturerbe gehen um bei Waldbränden (hauptsächlich im Sommer)
eine bessere Chance zu haben schnellstmöglich zu Feuern zu gelangen.
Dort konnten wir Natur Pur erleben. Ebenso haben wir uns der
Herausforderung gestellt einen Fluss zu durchqueren! Hört sich zwar
sehr entspannt an, allerdings hat es uns einiges an Überwindung
gekostet dort durch zu fahren! Es hätte nämlich ebenso das Ende der
Tour sein können, da sobald der Motor Wasser zieht ein Motorschaden
vorprogrammiert ist! Wir haben die Flussdurchquerung auch nicht ganz
Schadlos überstanden! Was sich allerdings erst später bemerkbar
machen sollte! Wir sind an sich gut durchgekommen! Der Bullenfänger
war komplett unter Wasser, somit lässt sich sagen das wir
zwischenzeitlich eine Wassertiefe von gut einem Meter hatten. Nach
der Durchquerung kam auch ordentlich Qualm aus den Felgen. Was daran
lag das die Bremsen durch das Gelände so heiß geworden sind das
natürlich das Wasser verdunstet ist!
Leider konnten wir kein Video oder Foto
machen während wir im Wasser waren. Allerdings konnten wir filmen
wie ein Australier vor uns dort durch ist!
Nach diesem doch etwas
Nervenaufreibendem Manöver ging es dann auch weiter Richtung
Zivilisation. Als nächstes Standen ein paar Höllen an.
Wir haben natürlich auch noch zwei
schöne Tourispots mitgenommen. Ganz ohne Tourikram geht es dann halt
auch nicht! :D Nachdem wir dort unsere 1-2 provisorischen Fotos
gemacht haben ging es dann auch weiter auf dem Weg ins Hunter Valley!
Übernachtet haben wir dann auf einem kostenlosen Campingplatz.
Direkt dort angeschlossen war ein Cafe. Das hatte zwar am Abend wo
wir angekommen sind schon zu, allerdings haben wir uns vorgenommen am
nächsten Morgen einen schönen Kaffee zu trinken. Am nächsten
Morgen wurde uns dann allerdings doch wieder klar das die Australier
einfach keinen Kaffee machen können. Wir hätten doch lieber auf
unseren Pulverkaffee zurückgreifen sollen. Das wäre eine
Geschmacklich weitaus bessere Wahl gewesen. In anbetracht des
schlechten Kaffee's haben wir uns dann auch schnellstmöglich auf den
Weg ins Hunter Valley gemacht. Eine Weinregion in der wir uns mal
etwas entspannen wollten. Natürlich sollten auch 1-2
Weinverkostungen drin sein. Dort angekommen haben wir direkt eine
Weintour für den nächsten Tag gebucht. Danach ging es dann auf den
Campingplatz um unser Bett herzurichten. Da es regnete haben wir uns
diesmal auch etwas mehr aufgebaut. Sonst hieß es nur Zelt aufklappen
und fertig. Diesmal gab es die Fensterstangen ebenso wie das Vordach.
Ein paar neidische Blicke von den Australiern drum herum durften wir
auch genießen. :)
Abends hatten wir dann einen Tisch in
einem Steakhouse reserviert um ein Australisches Wagyu Filet zu
genießen. Im nachhinein müssen wir gestehen das es zwar
Geschmacklich gut war allerdings nicht seinen Preis wert.
Wieder zurück auf dem Campingplatz gab
es dann noch ein Paar Bier und dann ging es auch ins Bett. Am
nächsten Morgen ging es ja wieder früh raus. Die Weintour sollte um
kurz vor 10 starten. Wir standen dann auch 5 vor 10 am Eingang des
Campingplatzes. Nach einer halben Stunde warten dachten wir schon das
wir uns in der Zeit geirrt hatten. Allerdings kam dann doch noch der
Tourguide und sammelte uns ein. Während der Tour haben wir dann 5
Weingüter besucht und ebenso ein klein wenig Schokolade probiert. Im
großen und ganzen war die Tour ein voller Erfolg. Wir haben beim
letzten Weingut ebenso 3 Flaschen 07er Shiraz gekauft. Das war so mit
der beste Wein der ganzen Tour und wir sind ja bekanntlich nicht
leicht zu überzeugen was Wein angeht. Nachdem wir zum Abend hin
wieder von unserem Tourguide zurück gefahren wurden gab es dann auch
nur noch Abendessen und natürlich eine Flasche von dem zuvor
gekauften Wein. Am nächsten Tag ging es dann nach Port Stephens.
Dort bestand die Möglichkeit ein bisschen mit unserem Brian am
Strand zu fahren. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen
lassen. Wir haben dann nur an der Tankstelle im Ort angehalten um
eine Strandgenehmigung zu bekommen. Das Land gehörte nämlich einem
Aboriginie Stamm. Nachdem wir alles geklärt hatten ging es zum
Strand. Dann haben wir nur noch Luft von den Reifen gelassen und los
ging es! Nach den ersten Metern war auch noch alles in bester Ordnung
bis wir dann anfingen stecken zu bleiben. Nachdem wir uns aber
gekonnt befreit haben, ging das Auto auf einmal von alleine aus und
Startete danach auch nicht mehr. Nachdem wir darauf schließen
konnten das es an der Batterie liegt, haben wir dann nach einem
anderen Auto geschaut das uns Starthilfe geben konnte. Es kam auch
kurz danach ein Australier mit seiner Familie vorbei der uns
natürlich sofort half. Nach vergeblichen Überbrücken der Batterie
haben wir es noch probiert das Auto mit einem Seil zu ziehen um es
dann zu starten. Alles ohne Erfolg. Uns blieb nur noch die
Möglichkeit einen Abschleppdienst zu rufen. Nach langem warten und
um 350$ erleichtert, kam dann unser Retter. Er hat sich direkt ans
Werk gemacht und uns dann auch einfach mal Starthilfe gegeben. Siehe
da, es hat funktioniert und wir konnten den Motor starten. Nachdem
wir uns schon gefreut hatten das es so glimpflich ausging wollten wir
zurücksetzen um umzudrehen. Allerdings ging der Motor dann wieder
aus. Im Endeffekt hat der Mechaniker dann herausgefunden das der
Positivkontakt von der Batterie verrostet war und deshalb die ganze
Zeit nicht vernünftig funktioniert hatte. Nach ein wenig Schleifen
war es dann auch gegessen und der Motor sprang wieder hervorragend
an. Nachdem wir nun 350$ für das reinigen eines Kontaktes ausgegeben
hatten wollten wir auch nur noch runter vom Strand. Unsere Kupplung
startete nämlich ebenfalls regelmäßig zu rauchen. Also ging es für
uns nur noch nach Nelson Bay um dort zu übernachten. Am nächsten
morgen wollten wir es dann noch einmal von der anderen Seite
probieren. In Nelson Bay sind wir am nächsten Morgen etwas am Hafen
entlang gelaufen. Der Ort ist nämlich für seine guten
Fischrestaurants bekannt. Wir haben dann auch ein Restaurant gefunden
in dem wir die besten Pommes Frites und die besten Tintenfischringe
unseres Lebens hatten. Nach dem Mittagessen wollten wir uns dann noch
einmal auf den Strand trauen. Diesmal verlief es auch ohne Probleme
und wir haben noch entspannt ein Paar schöne Fotos gemacht.
Geschlafen haben wir die Nacht darauf
in einem Nationalpark um am nächsten Morgen nach Coffs Harbour zu
fahren. Dort haben wir dann für ein Paar Nächte eingebucht um auch
das Auto in die Werkstatt zu geben. Im Hostel waren ziemlich viele
Iren und Schotten. Wir saßen fast jeden Abend alle zusammen, haben
getrunken und Poker gespielt. Am Montag ging es dann auch direkt zu
einer Werkstatt um die Kupplung und die Batterie checken zu lassen.
Ebenso hatte nach der Tour am Strand unser Differential angefangen zu
tropfen, das mussten wir ebenfalls checken lassen. Nach ein Paar
Stunden rief uns die Werkstatt an das wir am besten mal kurz vorbei
kommen sollten. Das gute war das die Werkstatt direkt neben dem
Hostel war von daher war es ein kurzer Weg. Dort angekommen erklärte
uns der Chef was nun los war. Das gute war das er deutscher war. Von
daher konnten wir uns alles verständlich in Deutsch erklären
lassen. Er hatte keine guten Nachrichten für uns. Die Batterie
erreicht nicht mehr die volle Power und sollte deshalb innerhalb des
nächsten halben Jahres ausgetauscht werden, in die Kupplung hat er
mit der Kamera einen Blick rein geworfen, sie war komplett schwarz,
es musste also gebrannt haben. Das seltsame ist nur das wo wir das
Auto gekauft hatten die Kupplung 6 Wochen alt war. Außerdem musste
das Differential komplett zerlegt werden da die Dichtungsringe porös
waren. Alles in allem hieß das, wir bleiben ein Paar Tage länger im
Hostel und lassen das Auto für viel Geld reparieren. Wo wir das Auto
abgeholt haben erzählte der Mechaniker das die verbaute Kupplung
eine chinesische war wo ein paar wichtige Bauteile fehlten. Von daher
erklärte sich auch die kurze Lebensdauer von einem Jahr. Nachdem wir
alles erledigt hatten ging es dann nach Byron Bay. Wir wollten dort
aber nur eine Nacht bleiben um ein wenig Feiern zu gehen. Byron Bay
ist halt nur ein Partyort für Touristen von daher wollten wir nicht
ewig dort verweilen. Am nächsten Tag ging es dann über Nimbin nach
Surfers Paradise. Zwei Nächte später sind wir dann zum vierten mal
nach Brisbane gefahren.